Nachfolgend finden Sie den Text unserer Schulverfassung für die Klassenstufen 7 bis 10.
Im Anschluss an den Text finden Sie einen Link zu einer umformulierten Fassung für die Klassenstufen 5 und 6 als Download im pdf-Format.
Präambel
Gemeinsam auf dem Weg:
Schüler, Lehrer und Eltern der Realschule Forchheim wollen gemeinsam einen Weg beschreiten, dessen Ziel eine Schule sein soll, die sich durch Folgendes auszeichnet:
- Jedem wird es ermöglicht zu lernen. Dies geschieht in einer angstfreien Atmosphäre.
- Mit Hilfe einer ganzheitlichen Unterrichtsgestaltung werden Leistungen optimiert.
- Jeder kann sich wohl fühlen, wird respektiert und respektiert alle anderen.
- Alle gestalten ihr Lernumfeld so, dass es motiviert und dadurch hilft, Leistungen zu verbessern.
- Die Selbstentfaltung jedes Einzelnen wird gefördert und gefordert.
- Die Eltern haben eine Mitverantwortung und nehmen diese wahr.
- Wir alle tragen Verantwortung in dieser Gemeinschaft und verpflichten uns, diese Verantwortung wahrzunehmen.
Wohlfühlen in gegenseitigem Respekt
Wir machen uns bewusst, dass wir uns alle für diese Schule entschieden haben; deshalb gehen Lehrer, Eltern und Schüler offen und wertschätzend miteinander um und nehmen sich Zeit für die Anliegen des anderen. Jeder Einzelne wird als Persönlichkeit mit seinen Stärken und Schwächen ernst genommen und geachtet. Wir beleidigen uns nicht gegenseitig, verletzen uns nicht und mobben niemanden. Auf der Basis gegenseitigen Vertrauens sind wir offen für hilfreiche Kritik. So können wir uns ehrlich die Meinung sagen und einander respektieren. Dabei akzeptieren wir auch unterschiedliche Ansichten. Bei Problemen achten Schüler und Eltern darauf, ihre Angelegenheiten zunächst mit der betreffenden Lehrkraft zu besprechen. Jeder Einzelne setzt sich für ein angenehmes Schulklima in. In Schulgruppen und der SMV können Schüler und Lehrer das Schulleben aktiv mitgestalten. Schüler haben den Mut anderen zu helfen, bei Gewalt gegen Personen und Gegenstände einzugreifen oder Hilfe zu holen. Die Lehrer unterstützen die Schüler. Wir lösen Konflikte gewaltfrei. Lehrkräfte bzw. Streitschlichter stehen bei Bedarf den Schülern zur Seite. Damit sich alle wohl fühlen können, achten wir auf einen fairen, nicht-aggressiven Umgangston zwischen allen am Schulleben Beteiligten.
Lernen
An unserer Schule muss Lernen in einer angenehmen Atmosphäre möglich sein. Grundlage für einen guten Lernerfolg ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Schülern und Lehrern. Dabei akzeptieren die Schüler, dass Lernen auch mit Anstrengung und Leistungsbereitschaft verbunden ist. Alle Beteiligten verhalten sich höflich und wohlwollend und nehmen dabei Rücksicht auf Schwächere. Um eine angenehme Atmosphäre zu sichern, ist auch schülergerechter und interessant gestalteter Unterricht nötig, an dessen Ablauf die Schüler mitwirken. Dies schließt ein, dass sich Schüler und Lehrer im Rahmen des Lehrplans zu Beginn des Schuljahres auf eine gemeinsame Vorgehensweise verständigen. Für praktische Übungen wie z.B. Lernspiele und Exkursionen wird ausreichend Zeit eingeplant. Durch Gruppenarbeit, Referate, sinnvolle PC-Nutzung, Experimente und andere fachspezifische Unterrichtsformen wird unser Unterricht bereichert. Wir wollen das Lernen im Team auch am Nachmittag verstärken. Dies hilft, die Schüler zu motivieren und ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Lernumfeld gestalten
Sauberkeit und Ordnung sind eine wichtige Voraussetzung, um das Lernumfeld so zu gestalten, dass sich jeder wohl fühlen kann. Dies gemeinschaftlich zu erlernen ist für uns notwendig, um jetzt und im späteren Leben beides anwenden zu können. Alle, die sich in der Gemeinschaft Schule aufhalten, haben ein Recht auf Sauberkeit und Ordnung. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, dass jeder von uns dazu beiträgt, die freundliche Atmosphäre zu erhalten. Die Schule ist für uns Lebens- und Lernraum. Daher beteiligen wir uns an der Ausgestaltung des Schulgebäudes und des jeweiligen Klassenzimmers. Wir wirken so am Erscheinungsbild unserer Schule mit und übernehmen gleichzeitig Mitverantwortung für dessen unverwechselbare Atmosphäre. Damit können sich alle am Schulleben Beteiligten identifizieren. Nicht nur das Innere des Schulgebäudes, sondern auch die Außenanlagen sind ein wichtiger Teil des schulischen Umfeldes, den wir nicht außer Acht lassen. Sowohl der Pausenhof einschließlich Lärmschutzwand als auch das Sportgelände sind für uns weitere Teile des Schulgeländes, die mitgestaltet werden können. Fröhliche Farben und Formen innerhalb der Schulgestaltung beeinflussen positiv unsere Stimmungen und somit unser Verhalten. Damit leisten wir einen aktiven Beitrag zur Verhinderung bzw. Verringerung der Gewalt.
Zur Unterstützung des Wohlfühlens in der Gemeinschaft kann ein Schülercafé beitragen, das als Ort der Begegnung,
des Kennenlernens und des Gedankenaustausches dient. Die fortlaufende Gestaltung und Einrichtung des Cafés wird in gemeinschaftlicher Abstimmung durch Schüler und interessierte Lehrer/innen bzw. Eltern erfolgen. Bewirtschaftet und organisiert wird es durch die SMV bzw. von ihr vorgeschlagenen Schülern in Zusammenarbeit mit Lehrern bzw. Eltern. Genaueres regelt eine Café-Satzung.
Selbstentfaltung
Wir leben und arbeiten zusammen in einer Klassen-, Lehrer- oder Schulgemeinschaft, in der wir uns gegenseitig unterstützen, damit sich jeder Einzelne nach seinen Fähigkeiten entwickeln kann und Lernfortschritte erzielt. In diesem Rahmen hat jeder in unserer Schule das Recht auf Selbstentfaltung. Das Recht auf Selbstentfaltung jedes Einzelnen hat zur Folge, dass jeder in seiner Entfaltung auch Rücksicht auf alle anderen nimmt, die das gleiche Recht haben. Um dies zu erreichen, ist jeder pünktlich, strengt sich an und arbeitet selbstdiszipliniert. Wir übernehmen Verantwortung für andere und für uns selbst. Dazu gehören das Einhalten von vereinbarten Regeln, die Wertschätzung aller Mitmenschen, das Anerkennen des „Anders-Seins“ anderer, aber auch für jeden Einzelnen das Bewusstsein, ein wertvolles Mitglied der Schulgemeinschaft zu sein. Dieses Bild der freien Selbstentfaltung in einer schulischen Gemeinschaft, die sich stützt und fördert, wollen wir auch nach außen tragen.
EMV – Elternmitverantwortung
Neben der SMV (Schülermitverantwortung) wünschen wir uns eine Mitverantwortung der Eltern (EMV). Denn auch die Eltern können wichtige Beiträge für das Gelingen des Schullebens leisten. Die Eltern wählen in allen Klassen einen Vertreter / eine Vertreterin, der/die als Klassenelternsprecher/in tätig ist. So hat jede Klasse eine feste Ansprechperson aus der Reihe der Eltern. Sie hält Kontakt zum Elternbeirat und lädt zu Eltern-„Stammtischen“ oder Klassenelternabenden ein, auf denen sich die Eltern untereinander besser kennen lernen. So haben alle Eltern und Lehrer die Möglichkeit, auch außerhalb guten Kontakt der Eltern untereinander und mit den Lehrern. Die Eltern nehmen ihre Verantwortung wahr, indem sie zu Hause Grundregeln des Zusammenlebens einüben, wie beispielsweise gegenseitige Rücksichtnahme oder Hilfsbereitschaft. Jeder Schüler braucht daheim für seine Schularbeiten einen ruhigen Arbeitsplatz. Die Eltern nehmen sich Zeit für ihre Kinder, haben Verständnis für ihre Probleme und regen sie an, in der Schule gut mitzuarbeiten und gute Leistungen zu bringen. Eltern leisten einen wertvollen Beitrag, indem sie mithelfen von Anfang an gute Beziehungen zwischen Schülern, Lehrern und Eltern aufzubauen und zu pflegen. Dazu gehört die Gestaltung von gemeinsamen Treffen oder Ausflügen ebenso wie ein Elternsprechtag zusammen mit den Kindern. Die Eltern handeln dabei in dem Wissen, dass ihr Interesse und ihre aktive Beteiligung am Schulleben ihrem Kind nützt und zu einem guten Klima in der Klasse und der gesamten Schule beiträgt.
Visionen
Die „Traumrealschule“ Forchheim kann von zwei Seiten aus gebaut werden: von außen und von innen. Von außen heißt, die Rahmenbedingungen ermöglichen uns den Aufbau dieser Schule. Dazu gehören ausreichende finanzielle Mittel und die Möglichkeit, dass die Schule sich selbst verwalten und gestalten kann. So wird sich unsere Schule in dem Stil entwickeln können, wie wir Schüler, Eltern und Lehrer es für richtig halten. Kleinere Klassen, genügend Lehrkräfte und eine großzügige Ausstattung mit ansprechenden Räumen werden dazu ebenso beitragen. Schließlich wünschen wir uns eine grundlegende Verbesserung der Verkehrssituation, sowohl was die Sicherheit anbelangt, als auch eine reibungslose Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Dazu benötigen wir Unterstützung und Hilfe von außen. Sicher erhalten wir diese Hilfe eher, wenn wir unsere Schule auch nach außen hin positiv darstellen. Die wichtigsten Aufgaben auf dem Weg zur „Traumrealschule“ können wir jedoch selbst von innen bewältigen. Das schaffen wir sicher, wenn wir alle so miteinander umgehen, wie wir es in der Schulverfassung festgelegt haben: verantwortlich und respektvoll gegenüber jedem Einzelnen und allen Gegenständen. So wird es uns Schülern, Eltern und Lehrern gemeinsam gelingen, jede Schülerin und jeden Schüler optimal auf das Berufsleben und das Leben in der Gemeinschaft vorzubereiten.
In diesem Sinne verstehen sich alle Beteiligten als Partner, die gemeinsam danach streben, diese Ziele zu erreichen. Auf dem Weg zu unserer „Traumrealschule“ wird uns der Gedanke an unsere Schulverfassung sicher voranbringen. Die Schulverfassung wurde von folgenden Schülern, Eltern und Lehrern erarbeitet:
Dieter Blank, Birgit Block, Marlies Burghart, Barbara Czerwenka, Philipp Dünnwald, Milena Friedel, Martina Friedel, Dominik Frister, Katharina Gößwein, Marc Gößwein, Karin Greve, Elisabeth Grimanelis, Christof Gügel, Leonore Sonnengruber-Hermann, Gabriele Janßen, Heike Kirste-Kraus, Günter Maier, Helga Meichelbeck, Sebastian Mönius, Gernot Radina, Frank Schmidtlein, Tina Weber, Jutta Weißenberger, Waldfried Zöbelein.
17.12.2020